Die hier als Fernglas, Großfeldstecher oder auch Doppelrefraktoren vorgestellten Instrumente haben alle ein gemeinsames Merkmal. Man schaut mit beiden Augen hindurch. Es gibt diese Instrumente in den verschiedensten Formen und Qualitäten. Es ist aber nicht für jeden angebracht, gleich ein Swarovski Fernglas (zugegeben mit hervorragender Qualität) für 2.000 Euro (oder mehr) zuzulegen, aber auch billige Geräte sind nicht ratsam. Bevor man sich ein Fernglas zulegt, muss man abwägen, zu welchem Zweck es benutzt werden soll. So gibt es von sehr kleinen Geräten, die in der Hosentasche Platz finden, bis zu schweren Monstern, die nicht mehr in der Hand gehalten werden können, alles; und das in allen Qualitäten. Hier eine sehr kleine Übersicht:

Die kompaktesten - und damit auch überall mit hinnehmbaren - Ferngläser sind solche wir hier eines gezeigt wird. Bei 12 facher Vergrößerung und einer Objektiv Öffnung von 2,5cm ist allerdings auch der Beobachtungsrahmen begrenzt. 

 

Das nächste hier gezeigte Fernglas hat eine variable Vergrößerung von 8 bis 20 fach bei einem Objektivdurchmesser von 5 Zentimetern. Diese Art von Ferngläsern spielen in der Beobachtung des Sternhimmels kaum eine Rolle, da sich das sichtbare Feld bei Veränderung der Vergrößerung ebenfalls verändert. Wird vergrößert, so verkleinert sich der Bereich im sichtbaren Feld, den man am Himmel anvisiert hat.

Ein solches Instrument ist aber sehr beliebt zur Mitnahme im Auto und kann mit einer Größe von ca.19x19x5 cm noch gut untergebracht werden.

 

Zur Beobachtung gut geeignet, aber nicht mehr ohne Hilfe freihändig zu halten, sind Großfeld - Ferngläser mit einer Größe von 30x25x10 cm oder mehr sind sie auch nicht eben mal mit auf den Spazierweg zu nehmen. In der Regel haben diese Instrumente auch eine Möglichkeit, um sie auf einem Stativ festzumachen. Das Gewicht dieser Art von Fernglas ist ein weiterer Punkt, der eine Beobachtung ohne Hilfe eines Stativs oder wenigstens einer wackelfreien Auflage so gut wie unmöglich macht.

 

Zwischen den Kompaktferngläsern und den Großfeld Ferngläsern gibt es eine Vielzahl von weiteren Instrumenten, die zur Auswahl stehen. Wichtig dabei ist immer der Einsatzzweck. Es gibt eigentlich keine genaue Empfehlung für die Anschaffung eines Fernglases, aber wenn eine Vergrößerung von 10 bis 20 fach bei einer möglichst großen Objektivöffnung und für den Beobachter zu hantierendem Gewicht gewählt wird, sollte dies eine akzeptable Ausstattung für viele Beobachtungsnächte sein.

Achtung Gewicht:
Das Gewicht wird sehr oft unterschätzt. Wenn beim Kauf im Optik - Geschäft das Fernglas in die Hand genommen wird, fühlt man subjektiv vielfach, dass dies doch noch leicht genug für eine Beobachtung ist. Aber zu beachten ist hier, dass das Gerät nicht nur 2-5 Minuten in der Hand gehalten wird, sondern oft aus der Beobachtung dann 20 - 30 Minuten oder länger werden. Dabei wird das Fernglas dann immer schwerer und schwerer und schwerer....

 

Eine weitere Kategorie von Instrumenten mit der Möglichkeit beide Augen zu benutzen, gibt es noch. Sie gehören zu den Großfeldferngläseren, werden aber oft auch Doppelrefraktor genannt. Da hier im Prinzip 2 Linsenfernrohre (Refraktoren) parallel geschaltet werden und die Augen durch 2 identische Okulare (wie auch eines bei normalen Refraktoren verwendet wird) in den Himmel schauen.

Hier gibt es keine feste Vergrößerung, da die Okulare in der Regel durch andere Okulare (mit anderer Brennweite) ausgetauscht werden können und somit auch die Vergrößerung anders gewählt werden kann. Wichtig ist jeweils nur, dass die 2 Okulare, durch die man schaut identisch sind.

Solche Doppelrefraktoren sind schon "größere Kaliber" und haben eigentlich im Sinne des "mal eben mitnehmen", nichts mehr mit den normalen Ferngläsern zu tun. Auch wird hier oft eine besondere Art von Stativ verwendet, damit der Doppelrefraktor leicht auch bei längerer Beobachtung dem Sternenhimmel per Hand nachgeführt werden kann.

Diese Art von Teleskopen (ja hier kommen wir in einen Bereich, wo Fernglas und Teleskop sich annähern) werden gerne für die Beobachtung von Mond und mit besonderem Schutzfilter auch Sonne, wie anderen großflächigen Objekten am Himmel verwendet.