Wieso dieses Hobby?


Wenn ich mir bei klarem Himmel in der Nacht die Sterne betrachte, dann fallen mir viele Gründe ein, warum man sich mit dem Thema Sternenhimmel näher befassen kann.

sofi99

Nun, ich bin dazu gekommen, weil es am Himmel Ereignisse gab, die mich interessierten.
Da war zunächst eine partielle Sonnenfinsternis, wobei sich der Mond teilweise vor die Sonne schiebt und damit eine dunkle runde Scheibe vor der Sonne bildet.

Dann waren da die vielen Instrumente, mit denen dieses Ereignis von ein paar Enthusiasten beobachtet wurde und......

 

dann war da noch der Wunsch zu erfahren, was bei diesem Ereignis in der Natur (sprich am Himmel) vor sich geht.

 

  Nun gibt es also viele Gründe....

 

Der Himmel


Ja es stimmt, man muss nicht sehr viel Aufwand betreiben, um die Astronomie als Hobby zu haben. Eine gute Beobachtungsgabe und eines der vielen Bücher fuer den Einsteiger in die Hobby - Astronomie. Mit der Beobachtung des Himmels mit bloßem Auge fängt es an. Wenn man sich dann am Himmel auskennt, wie im eigenen Wohnzimmer, dann gibt dies ein erstes Erfolgserlebnis. Nein, ein schon grosses Erfolgserlebnis, denn die ersten Erfolgserlebnisse gibt es bereits viel früher....

 

Wenn sich jemand mit den Sternen beschäftigen will, dann ist es zunächst einmal nötig, dass man sich mit dem Himmel beschäftigen muss. Es ist wichtig, dass man sich Orientierung verschafft. Orientierung am nächtlichen Himmel. Dies kann manchmal gar nicht so einfach sein.

Fangen wir also an:

Die vielen Sterne am Himmel sind zunächst einmal unzählig viele Punkte, die scheinbar ungeordnet am Firmament hängen. Deshalb wurde von den Menschen dort eine Ordnung hineingedacht. Zunächst waren es Götter und andere Personen oder Gegenstände der Mythologie die man in verschiedenen Konstellationen der Sterne gesehen haben will. Diese Figuren haben sich in den Namen der Sternbilder bis heute erhalten. Die Namen der Sternbilder sind bis heute die erste Adresse um sich am Himmel zurecht zu finden.

Der Himmel ändert sich im Laufe des Jahres, so dass es zu jeder Jahreszeit etwas anderes zu sehen gibt. Da gibt es markante Sternbilder wie den Orion am Anfang des Jahres oder den grossen Bären, einen Teil des grossen Bären kennen wir als großen Wagen, der das ganze Jahr über zu sehen ist.

Ich kann allen, bei denen ich jetzt ein wenig Interesse geweckt habe, hier nur empfehlen eines der vielen Einsteiger - Bücher zu kaufen, um sich die Grundkenntnisse anzueignen. Dies sollten Sie tun, bevor Sie daran denken viel Geld fuer große Geräte auszugeben. Es kann unter Umständen auch ohne teures Geld möglich sein, sich an den Sternen zu erfreuen. Bestimmt aber haben Sie wesentlich mehr von einer Investition in astronomische Geräte, wenn Sie sich vorher schon ein wenig auskennen.

Trotzdem seien Sie nicht entmutigt, dass Sie zuerst einmal die Schulbank drücken sollen, bevor es richtig los geht. Das Hobby gibt für jeden etwas:

Sie können sich einfach nur am Himmel erfreuen und den Anblick geniessen, sich etwas Informationen zu den Vorgängen am Himmel aneignen, die verschiedenen Objekte am Himmel versuchen zu verstehen bis hin zu den schwierigen Berechnungen der Bewegungen im All, die sich einem als Hobby - Astronom nicht so einfach erschliessen. Es gibt auch hier für jeden entsprechende Literatur.

Es gibt auch die unterschiedlichsten Objekte, die beobachtet werden können:

  • Die Sonne
  • Die Planeten
  • Die Sternkonstellationen
  • besondere Objekte sind Nebel
  • Meteoriten / Sternschnuppen
  • Kometen

 

Die Technik:


Es ist kein sehr teures Equipment nötig, um die Technik faszinierend zu finden. Fangen Sie einfach mit einem Fernglas an. Vergleichen Sie die Beobachtungen mit bloßem Auge mit den Beobachtungen durch das Fernglas. Sie haben die nächste Dimension erreicht und sehen den Himmel etwas intensiver. Wenn Sie jetzt noch weiter machen wollen, dann sollten Sie sich mit den Möglichkeiten eines Teleskops vertraut machen. Auf keinen Fall aber sollten Sie zu den High-Tech Teleskop-Automaten greifen, denn mit diesen können Sie nicht soviel lernen, wie bei den von Hand zu bedienenden Geräten....

Womit sollte man denn jetzt anfangen, den Himmel zu beobachten?

Versuchen Sie nicht gleich ein Teleskop zu erstehen, das tausende von Euro kostet. Aber auch ein billig Teleskop bringt keine Freude, wenn Sie sich nicht vorher ein wenig schlau gemacht haben. Deshalb hier die paar Schritte bis zum Erwerb eines Teleskops:

Die Augen:
Die Beobachtung mit den Augen kann schon sehr viel bringen. Es können die Sternbilder des Tages gesucht und gefunden werden, die zu diesen Sternbildern gehörigen Sterne benannt oder auch die Mythologie, die die Darstellung der Sterne vorstellen soll erfasst werden. In fast jeder Nacht gibt es auch Sternschnuppen zu sehen, die es zu suchen gilt. Auch der Mond ist in seinen einzelnen Phasen schon mit den Augen ein lohnendes Objekt.

Das Fernglas:
Ein Fernglas sammelt wesentlich mehr Licht, als es das Auge kann. Deshalb sehen Sie mit dem Fernglas auch noch mehr am Himmel, als dies mit dem Auge möglich ist. Dies hat aber auch einen gravierenden Nachteil. Das Fernglas zeigt jeweils nur einen Ausschnitt des Himmels, was die Orientierung sehr erschwert. Wenn Sie aber Ihre Hausaufgaben gemacht haben und sich inzwischen am Himmel auskennen, dann kann Ihnen ein Fernglas ein weiteres Stückchen des Himmels näher bringen.

Das Teleskop:
Grundsätzlich dient ein Teleskop nicht in erster Linie zur Vergrößerung des Sichtfeldes, sondern zum Einfangen von Licht, will heißen, dass ein Teleskop ein Gerät zum Sammeln von Licht ist. Dies hat auch seinen Grund, da jeder weiß, dass es in der Nacht dunkel ist und die Sterne doch nur spärlich Licht spenden. Um dennoch genügend Objekte am Himmel zu sehen ist es nötig so viel Licht zu sammeln, dass dieses gesammelte Licht dem Auge genügend Informationen geben kann, um auch entfernteste Objekte sichtbar zu machen.

Ein Teleskop ist dann von Nutzen, wenn Sie den Himmel in den Koordinaten kennen und noch weitere Erfahrungen am Himmel machen wollen. Wenn es schon schwierig ist mit dem Fernglas sich am Himmel zurechtzufinden, dann ist es mit dem Teleskop erst recht. Sollten Sie jetzt versucht sein sich ein Teleskop mit automatischer Positionierung und anderem Schnickschnack anschaffen zu wollen, dann geben Sie erstens zuviel Geld aus und zweitens sind Sie damit nur vordergründig dem interessanten Hobby näher. Doch jeder muss selbst wissen, ob er oder sie gerade die interessantesten Tätigkeiten der astronomischen Beobachtung auslassen möchte.

 

Das Handwerkliche:


Es gibt viele Möglichkeiten auch einige handwerkliche Tätigkeiten auszuüben. Gerade, wenn die Geräte nicht so teuer sind, haben Sie einiges Verbesserungspotenzial und Sie trauen sich auch, das Ding einmal auseinander zu nehmen. Auch hierbei lernen Sie einiges. Natürlich sollten Sie vorsichtig mit optischen Geräten umgehen...

Aller Anfang ist schwer !

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich mir, - immerhin nachdem ich mich bereits einigermaßen mit dem Himmel vertraut gemacht habe -, ein Teleskop zugelegt habe und nun dachte: Jetzt habe ich alles, was ich zu einer Beobachtung des nächtlichen Himmels benötige.

Ich hatte auch von der Technik her alles, was man benötigt, vielleicht sogar noch etwas mehr. Allerdings fehlte mir doch noch das Wichtigste:

Die Erfahrung !!!

Bitte seien Sie nicht entäuscht, wenn doch noch gar nichts zusammen geht in der ersten Nacht. Verbuchen Sie dies unter interessanter Erfahrung, denn auch die nächsten Nächte werden noch nicht das bringen, was Sie vermutlich von dem schönen Anblick des Himmels durch ein Teleskop erwarten. Das Wichtigste: Bleiben Sie am Ball, lassen Sie sich nicht entmutigen. Ich selbst habe wahrscheinlich auch länger gebraucht als viel andere, die sich etwas besser vorbereitet haben. Dazu ein paar Erlebnisse von mir:

Orientierung
Hale-Bob:
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich eines morgens im Frühjahr zur Beobachtung des Kometen Hale-Bob sehr früh (ca. 3 Uhr) aufgestanden bin und mit meiner recht neuen Ausrüstung, die ich bereits abends in mein Auto gepackt hatte zu einer vorher erkundeten Wiese gefahren bin. Dort angekommen packte ich die Sachen aus und wollte das Teleskop ausrichten. Also musste ich den Nordstern finden. Ich schaute nach oben.... und sah Sterne. Der ganze Himmel in einer Sternenpracht, die ich so noch nicht bewusst gesehen hatte. Die frühe Stunde und das sehr gute Wetter, das ein hervorragendes Seeing ergab, hatte mir die Orientierung genommen. Ich konnte nicht einmal mehr den grossen Wagen als markanteste Sternenkonfiguration erkennen. Es dauerte über eine Viertelstunde, bis ich mich anhand der Gegend, die ich hier in etwa kannte, orientiert hatte. Dieses Erlebnis werde ich wohl so schnell nicht vergessen. Ich habe mir bis heute immer wieder bei solchen Beobachtungen die Mühe gemacht durch Trockentraining etc. die Aufstellung des Teleskopes vorher zu üben.

Teleskop ausrichten
Es ist unbedingt erforderlich, wenn Sie ein Objekt beobachten wollen, dass das Teleskop gut ausgerichtet ist. Hierzu gibt es einige Methoden, die bei der Ausrichtung hilfreich sind. Dies können Sie in diversen Publikationen, wie auch im Internet nachlesen (z.B. Scheiner - Methode). Mein Aha - Erlebnis hierzu habe ich erst relativ spät zu spären bekommen, als ich nämlich meine ersten Versuche mit der Fotografie von Sternen, bzw. Nebeln durchgeführt habe. Auch hier war meine Ausrüstung mal wieder technisch auf der Höehe, aber ich wollte ja relativ schnell zu Ergebnissen kommen. So habe ich die Literatur zwar überflogen, aber nicht im Detail befolgt. Das Ergebnis war, dass meine schönen Langzeitbelichtungen in der Mitte den mitgeführten Stern schön zeigten, an den Rändern der Aufnahme allerdings die Sterne zu Streifen verzogen waren. Bei einer exakten Ausrichtung wäre dies anders gewesen...

Star Hopping
Sie werden eine weitere unangenehme Erfahrung machen, wenn Sie das erste Mal versuchen ein Himmelsobjekt durch das Teleskop aufzusuchen. Es ist noch sehr einfach, wenn dieses Objekt durch das Sucherfernrohr, das ja noch einen relativ großen Ausschnitt des Himmels zeigt, erkennbar ist. Versuchen Sie aber einmal den Ringnebel im Sternbild Leier in das Gesichtsfeld zu bekommen. Dann müssen Sie sich zu diesem Objekt hinhangeln. Langsam von Stern zu Stern, bis man in die Nähe des Objektes kommt und dann..., ja dann ist es manchmal nötig durch weiteres Abtasten der Umgebung das Objekt zu suchen. Um einmal den Dreh mit dem Positionieren des Teleskopes herauszubekommen, habe ich mehrere Beobachtungsnächte gebraucht.

Seeing
Es wird Ihnen auch die Erfahrung nicht erspart bleiben, dass eine sternenklare Nacht nicht immer gut für die Beobachtung ist. Es gibt Tage, an denen es sternenklar ist und Sie eine Sternenpracht mit blossem Augen am Himmel sehen, die geradezu zum Beobachten einlädt; aber nicht mit schwerem Gerät, denn Teleskope haben die Eigenschaft, jede Luftbewegung auch mit aufzuzeigen und zu verstärken. Sind in den Schichten der Erdatmosphäre hier starke Luftbewegungen, große Unterschiede in den Temperaturen oder andere Verzerrungen vorhanden, dann ist mit zunehmender Vergrößerung durch ein Teleskop nur noch flimmern zu sehen. Unter dem Stichwort Seeing werden Sie auch hierzu in Literatur und Internet einiges finden können.

Es geht aber noch weiter

Wenn Sie dann einmal Gefallen an den Beobachtungen gefunden haben, dann kommt auch schnell der Wunsch, noch etwas mehr zu sehen...

Ich habe bei diesem Wunsch nicht den großen Katalog der Astro - Versandhäuser im Kopf, sondern meine Aktionen waren mangels Geld ein wenig mit eigenem handwerklichen Geschick verbunden. Heraus kamen eine standfeste Säule im Garten, die es mir leichter macht abends das Teleskop aufzustellen, ein Geräteträger auf dem Teleskop, der noch zusätzliche Geräte, wie Fotoapparat oder Zusatzoptiken aufnehmen kann und eine Taukappe, die die Optik vor dem Anlaufen in den recht feuchten Nächten hier in Mitteleuropa schützt.

Die Vorgänge am Himmel


Wenn man eine Sonnenfinsternis sieht, dann ist man zunächst einmal begeistert. Aber es wird auch die Neugier geweckt. Wenn man in Erfahrung gebracht hat, dass sich hier der Mond vor die Sonne geschoben hat, dann fragt man sich unweigerlich, warum passiert das nicht jedesmal, wenn es Neumond gibt, denn dann ist doch der Mond vor der Sonne. Will man dieser Frage nachgehen, dann muss man sich ein wenig an die in der Schule gelernte Physik erinnern. Keine Angst, die Astronomie bietet für jeden ein wenig oder für Anspruchsvolle auch mehr....

Hier ist dann aber doch ein wenig Wissen über die Astronomie nötig, was dann das in der Schule widerwillig Erlernte nun doch in Erinnerung ruft. Da sieht man dann, dass es nicht umsonst war, die Schulbank zu drücken.

Zufall bei der Beobachtung


Wenn Sie jetzt dann anfangen wollen selbst zu beobachten, so kann ich Ihnen eigentlich keine generelle Linie geben, mit was Sie denn beginnen sollten, denn jeder hat so seine Vorlieben.

So ist zum Beispiel die Beobachtung der Vorgänge in unserem Planetensystem lohnend. Ja der Mond kann bereits sehr viel Interessantes vorweisen. Dabei ist es mir z.B. Anfang 2004 per Zufall gelungen, einen Satelliten per Film festzuhalten, der vor dem Mond auftauchte:

Das Video, das ich aufgenommen habe, zeigt einen Satelliten, der der auf dem Bild rechts gezeigten Linie folgt. Diese Aufnahme habe ich zufällig gemacht. So war im nachhinein, trotz relativ schlechtem Seeing der Abend doch noch gerettet.